Das System der Wäscheausgabe in der Universitätsklinik für Innere Medizin am LKH-Univ. Klinikum Graz soll auf ein Ausgabemodell von RFID-gesteuerter Bereichskleidung umgestellt werden. Für dieses neue „Wäschekarussell“ wurden an zentraler Stelle – im Nahebereich der Umkleiden – zusätzliche Flächen erforderlich. Da alle Flächen bereits ausgelastet waren, konnte der neue Bekleideraum nur durch einen Zubau im Innenhof realisiert werden.
Der Bau für das „Wäschekarussell“
Der einstöckige Zubau wurde so konzipiert, dass die notwendigen Flächen untergebracht werden konnten, ohne die bestehenden Qualitäten zu beeinträchtigen. Der Zubau befindet sich außerhalb des 45° Lichteinfallbereichs. Durch die Verschiebung der Öffnungen kann bei minimaler Fläche maximale Regalfläche zur Verfügung gestellt werden. Die Zu- und Ausgänge wurden verglast, um den Ausblick und Lichteinfall aus dem Innenhof zu erhalten.
Da der, im Zentrum der Klinik liegende, Innenhof unterbaut ist, wurde für den Zubau eine Leichtkonstruktion gewählt, die die umliegenden tragenden Wände als Auflager nutzt und zum Hof weitgehend verglast ist. Der Innenhof ist dreiseitig von Arbeits- und Aufenthaltsräumen umgeben und auf der vierten Seite befindet sich ein Gang, an dem nun der Zubau angedockt hat. Der Zubau ist nur vom Altbestand aus zugänglich. Daher blieben die Fensterflächen der historischen Substanz unberührt. Die Schleusen werden im Bereich der tragenden Wand untergebracht und optimieren zusätzlich den möglichen Stauraum.
Als Ersatzfläche für verlorene Grünfläche wurde eine begehbare Dachterrasse geschaffen, die die Funktion der Freifläche übernimmt. Großzügige Pflanzinseln und Gartenmöbel laden hier zur Entspannung ein. Der Freibereich erhielt durch die nun erfolgte Modernisierung eine Aufwertung.
Die Herausforderungen
„Besondere Herausforderungen bei diesem Projekt waren die beengte Situation im Klinikum, die Koordination des Bauablaufs sowie die Einhaltung der strengen Hygienerichtlinien, da sich in unmittelbarer Nähe sensible Bereiche wie die Onkologie und die Intensivstation befinden“, erläutert Christian Lorenz, Geschäftsführer von Lorenz Consult. Das Bestücken, also die Ver- und Entsorgung, der Baustelle war nur mittels Krans möglich, da der Bestand, der den Innenhof umschließt, nicht mit Material betreten werden durfte.
Innerhalb von nur neun Monaten konnte der Bau fertiggestellt werden. Das Karussell selbst wird im Oktober geliefert und aufgestellt. Dann startet der Probebetrieb. Lorenz Consult hat neben diesem Projekt bereits mehrere Projekte am LKH-Univ. Klinikum Graz umgesetzt, wie die Chirurgie Bauetappen 1 und 2, ein Tunnelsystem für die Gesamtlogistik, eine Rohrpost für ein klimaneutrales Probeverschicken sowie diverse Sanierungen der historischen Gebäude. Aktuell wird an Projekten, wie der Adaptierung der OP-Kinderchirurgie oder Chirurgie Bauetappe 3 gearbeitet